Chronik
Im folgenden möchte ich Ihnen einen kurzen Überblick über die Musiktradition in Eßfeld im Allgemeinen und die Geschichte des Musikvereins im Besonderen geben. Dass eine solche Zusammenfassung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann ist selbstverständlich und ich bitte besonders die altgedienten Musikkollegen um Verständnis, wenn das eine oder andere Ereignis nicht angesprochen wurde.
Autor: Lukas Lesch (Homepage: Eßfelder Chronik)
1. Mittelalterliche Wurzeln
„Wie schaffts´s ein Hahn nur mit 12 Hennen?“ Einen derartigen Seufzer dürfte der ein oder anderen sicher schon einmal ausgestoßen haben, der mit einer „Henne“ vielleicht schon genug am Hals hat.
Dieser Ausspruch wird vielmehr dem ersten und zumindest in Fachkreisen berühmtesten Eßfelder Musiker, zugeschrieben. Es handelt sich dabei zwar um keinen gebürtigen Eßfelder. Es war vielmehr ein „Zugereister“ und verbrachte wohl nur einige Jahre in unserem Ort. Doch hat er immerhin seine letzte Ruhestätte hier gefunden und bleibt damit für immer ein Teil der Eßfelder Geschichte.
Wer sich mit der Eßfelder Geschichte etwas auskennt, weiß natürlich, wen ich meine. Es ist der Minnesänger Rainmar von Zweter der jüngere, ein Schüler des berühmten Walther von der Vogelweide. Reinmar ist zwar weniger bekannt als sein Lehrer, hat aber immerhin am sagenhaften Sängerwettstreit auf der Wartburg teilgenommen. Geboren wurde er um 1195 wahrscheinlich in Zeutern bei Bruchsal, gestorben ist er um 1260 wie gesagt in Eßfeld.
Was ihn zum Ende seine Lebens nach Eßfeld führte, ist wie so vieles in seinem Leben nicht bekannt. Natürlich kann man strenggenommen sagen, dass dieser Hinweis auf den unseren lyraspielenden Reinmar mit der Blasmusiktradition in Eßfeld recht wenig zu tun hat. Dennoch zeigt es, dass bei uns Musik schon seit Jahrhunderten gepflegt wird.
2. Erste urkundliche Erwähnung
Bedingt durch die sehr dürftige Aktenlage erhalten wir den ersten direkten Nachweis einer Gruppe von Musikanten erst vom Ende des 18. Jhd.
1798 weilte Fürstbischof Georg Karl von Fechenbach anlässlich einer Visitation in unserem Ort. Ein Visitationsbericht gibt zu Protokoll:
Der Fürstbischof ritt durch das Spalier bis an den Kirchhof, hinter dem Fürstbischof folgte der Schultheis mit den Gerichtsmännern, an diesen schlossen sich die Männer, dann die Frauen und Mädchen an, 8 Musikanten spielten, die Mädchen sangen ein Lied und die Schulkinder riefen „vivat“.
Inwieweit es sich bei den Musikanten bereits um eine feste Kapelle gehandelt hat ist nicht bekannt. Wahrscheinlich spielten diese hauptsächlich zu kirchlichen Anlässen wie Prozessionen, Hochzeiten und Beerdigungen. Auftritte, die gerade bei Dorfkapellen wie dem MVE auch heute noch einen hohen Stellenwert besitzen.
Da die Eßfelder aber schon immer gerne gefeiert haben, was aus zahlreichen Urkunden hervorgeht, ist es auch denkbar, dass diese Musikanten auch bei verschiedenen Festlichkeiten und Tanzveranstaltungen gespielt haben.
3. Weitere frühe Nachweise
Dass die Eßfelder Musikanten auch in früherer Zeit ihr Hobby durchaus mit Ernst und Eifer betrieben haben, beweist der nächste urkundliche Nachweis aus dem Jahre 1868. Hier wird in einem Zeugnis des königlichen Schullehrer Seminars zu Würzburg den Herren Peter Graf, Johann Pfeuffer, Joseph Schaller, Andreas Graf, Friedrich Graf, Michael Rauch, Johann Friedrich Graf und Georg Adam Vogt die Note „sehr gut“ für ihr musikalisches Können verliehen.
Wenn urkundliche Nachweise auch dünn gesät sind, so können wir uns doch auf die Erzählungen von Augenzeugen bzw. deren Nachfahren verlassen, die uns berichten, dass bereits vor 1900 eine Kapelle bestanden hat, in der die gerade genannten, urkundlich erwähnten Männer spielten und bei verschiedenen Anlässen Menschen mit ihrer Musik erfreuten.
4. Die „alte“ Musikkapelle
Es waren wieder hauptsächlich kirchliche Anlässe, wie die Einführung des Pfarrer Dr. August Amrhein 1904, aber auch weltliche Feiern wie die Fahnenweihe des Kriegervereins 1910. Weiterhin gehörte Unterhaltungsmusik zwischen den beliebten Theateraufführungen zu den immer wiederkehrenden Auftritten.
Mein Urgroßonkel Adam Feser genannt Fesers Odel, der seit ungefähr 1900 in der Kapelle spielte erzählte dass es zu dieser Zeit noch kein Vereinsheim, keinen Musikraum, wie wir ihn heute glücklicherweise haben, gab. Jeden Samstag oder Freitag Abend wurde bei einem der Musiker in der guten Stube geprobt. Später hauptsächlich bei Hans Scheuermann.
Musiklehrer und Dirigent war nach dem ersten Weltkrieg ein gewisser Her Kraus, ein ehemaliger Militärmusiker aus Würzburg. Dieser kam eigens jeden Freitag oder Samstag aus Würzburg. Kost und Logis erhielt er bei einem der Musikanten, meist beim Metzgers Schorsch. Dieser diente ihm auch als Rückfahrtgelegenheit, denn er fuhr damals die Milchkannen zur Molkerei nach Goßmannsdorf und nahm Herrn Kraus am Tag nach der Probe zum Bahnhof in Goßmannsdorf mit.
Als Lohn erhielt der Dirigent in der „schlechten Zeit“ meistens Naturalien. Jeder Musikant musste abwechselnd von zuhause ein Stück Fleich, eine Wurst oder Eier für ihn mitbringen. Auch vom Schlachten erhielt er gelegentlich einen Anteil.
Unterricht in den einzelnen Instrumenten wurde weitgehend von Kraus erteilt, auch beim Schmied von Darstadt konnte man ein Instrument, z.B. Klarinette lernen. Ende der zwanziger Jahre beendete Herr Kraus seine Tätigkeit in Eßfeld. Es gab dann lange Zeit keinen Dirigenten und Ausbilder mehr, die Musikanten gaben ihr Wissen und ihre Fähigkeiten so gut sie konnten an den Nachwuchs weiter. Adam Feser fungierte dabei als Spielleiter und musste die Lieder einzählen.
Größere Auftritte vor dem Zweiten Weltkrieg war die Visitation durch Bischof Matthias Ehrenfried 1927, der Empfang von Pfarrer Erbacher 1932 und die Einweihung des Kriegerdenkmals 1937.
Adam Feser war es auch, der während des zweiten Weltkrieges zusammen mit Hans Scheuermann den kläglichen Rest der Kapelle bildete. Obwohl diese Besetzung kaum noch mehr spielfähig war, übernahmen die beiden Musikanten weiterhin Auftritte bei kirchlichen Anlässen. Zwar waren durch das NS-Regime Wallfahrten im Ort verboten, innerhalb der Kirche und des Friedhofs durfte noch gespielt werden.
Gelegentlich verstärkten Fronturlauber oder auch Aushilfsmusiker die beiden Musikanten.
Als einmal der Darstadter Schmied zur Verstärkung des dünnen Klangkörpers bei einer Fronleichnamsprozession mitspielen sollte, passierte ihm ein großes Missgeschick: Als die drei mit dem Wallfahrtszug die Kirche verließen und zum Spielen ansetzten, kam aus seinem Horn kein vernünftiger Ton heraus. Ihm war nämlich unbemerkt der Stimmzug herausgefallen und im Fußabstreifergitter an der Kirchentreppe verschwunden. So mussten Adam Feser und Hans Scheuermann doch wieder alleine spielen.
Der Zweite Weltkrieg forderte auch unter den Musikanten zahlreiche Opfer, sodass nach 1945 die Kapelle in Eßfeld nur noch eine Stärke von sechs Mann aufwies. Dazu kamen mit Robert Schöpf und Richard Raps noch zwei Jungmusikanten.
5. Die Neugründung
Da sich Anfang der 50er Jahre mehrere große Ereignisse wie Glockenweihe, Bischofsbesuch und Primiz ankündigten, bemühten sich Bürgermeister Hermann Emhart und Adam Beetz, genannt „Schreinersonkel“ um Nachwuchsmusikanten und wagten zusammen einen Neuanfang.
In einer Versammlung wurde der Musikverein Frohsinn 1950 gegründet, Herrmann Emhart wurde 1. Vorstand, sein Stellvertreter Alois Landwehr, der auch das Amt des Kassiers ausübte. Als Kapellmeister konnte mit Dr. Kurt Schmidt ein hervorragender Musiker gewonnen werden. Dr. Schmidt war Flüchtling und in Eßfeld einquartiert.
Das Wagnis lohnte sich, 19 Musikanten von denen viele heute anwesend sind, zählte die Kapelle im Wiedergründungsjahr.
Mangel an geeigneten Instrumenten war die erste Hürde, die der Verein zu nehmen hatte. Durch die Spendenfreudigkeit der Bevölkerung und einem Darlehen des 1. Bürgermeisters konnten Instrumente beschafft und mit der Arbeit begonnen werden.
Die Mühe hat sich gelohnt, erster Auftritt für die neue Kapelle war der Weiße Sonntag 1950.
Auch die erwähnten großen Ereignisse konnten mitgestaltet werden wie z.B. das 40jährige Priesterjubiläum von Pfr. König, die Glockenweihe, der Besuch von Bischof Julius Döpfner und die Primiz von Richard Körner. Auftritte beim Musikfest in Sulzdorf sowie verschiedene Festzüge in umliegenden Gemeinden gaben den jungen Musikern das Gefühl dazuzugehören.
Im Jahre 1953 musste Dr. Schmidt aus beruflichen Gründen Abschied nehmen, mit Otto Weisensel übernahm ein Zugereister den Taktstock und die musikalische Verantwortung. Unter seiner Verantwortung wandte man sich vermehrt der Marschmusik zu und versuchte sich gleichzeitig in der Tanzmusik. Dies begeisterte naturgemäß die jungen Musiker und bereits im Herbst erklangen die ersten Hochzeitsmärsche.
Für das Jahr 1954 hatte man sich viel vorgenommen, galt es doch gemäß der eingangs erwähnten Urkunde von 1798 bereits 155 Jahre Musik in Eßfeld zu feiern. 13 Gastkapellen und Gesangsvereine waren anwesend, die mit ihren Beiträgen über das schlechte Wetter hinweghalfen. Beim Festkommers im Michelsaal wurden verdiente Musikanten geehrt.
Nicht zu vergessen sei auch die Schiffswallfahrt im gleichen Jahr nach Retzbach. Dabei wurden die Musiker auf eine besonders harte Probe gestellt, gewann doch zur gleichen Zeit Deutschland seine erste Fußballweltmeisterschaft im Endspiel gegen Ungarn 3:2. Verständlich, dass es aller Redekunst Pfr. Königs bedurfte, diese Wallfahrt zu Ende zu bringen.
Für das Jahr 1955 stand ein weiteres großes Ereignis ins Haus. Man hatte sich eine Fahnenweihe vorgenommen. Zur Beschaffung der Fahne war die Kapelle wie so oft auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen. Vom 25.-29. Juni konnte im Festzelt groß gefeiert werden. Patenverein war der Musikverein Eintracht aus Gaubüttelbrunn, Fahnenbraut Lenchen Scheuermann. Wie in Eßfeld üblich zünftig gefeiert, mit Kommersabend, Fackelzug, Festzug und Festbetrieb.
Durch die Erfolge beflügelt stießen weitere Musikanten zum Verein, mit dieser Verstärkung konnten deutliche musikalische Fortschritte gemacht werden.
Nachdem 1967 Hermann Emhart sein Amt zur Verfügung gestellt hatte, übernahm Robert Schöpf, der bereits 13 Jahre als Kassier und Schriftführer tätig war, die Leitung des Vereins.
1970 wurde mit den Musikfreunden aus Willanzheim das 20jährige Bestehen des Musikvereins Frohsinn mit einem Musikantentag im Pfarrgarten gefeiert.
Leider erlebte auch unser Verein nicht nur Höhepunkte, sondern musste auch öfters die Talsohle durchschreiten. Anfang der 70er Jahre lichteten sich die Reihen der Musiker aus verschiedenen Gründen deutlich. Ein weiteres Problem war die angegriffene Gesundheit des verdienten Dirigenten Otto Weisensel.
Man entsann sich eines jungen Musikkollegen aus Giebelstadt und konnte mit Heinz Schleier einen neuen Dirigenten gewinnen. Man schrieb Herbst 1971, bei der Generalversammlung wurde Georg Lesch zum 1. Vorstand gewählt. Beide begannen mit den verbliebenen 9 Musikern das Wagnis eine spielfähige Kapelle zu erstellen. Fehlendes Notenmaterial und mangelhafte Instrumente, sowie denkbar schlechte räumliche Verhältnisse erschwerten dieses Vorhaben. Doch das Wagnis hat sich gelohnt, die Schwierigkeiten wurden überwunden. Zahlreiche Nachwuchsmusikanten wurden aufgenommen und der Klangkörper dauerhaft gestärkt, sodass bereits 1972 die ersten Prozessionen begleitet werden konnten.
Das neugewonnene Selbstbewusstsein spiegelte sich wieder im erstmals durchgeführten in der Feier des 25jährigen Jubiläums vom 12.-13. Juni 1975. Zwei Tage Musik in der Festhalle Körner mit verschiedenen Gastkapellen sowie ein großer Festzug halfen mit die Schlagzeile in der Main-Post zu bilden: In Eßfeld war Frohsinn Trumpf.
Auch die Nachwuchsschulung wurde in dieser Zeit verstärkt vorangetrieben, wobei sich Erhard Renninger besonders verdient gemacht hat. Eine einheitliche Bekleidung mit grünen Westen und (extra breiter) oranger Krawatte trug außerdem zur Hebung des Gemeinschaftsgefühls bei.
Die nun zahlreicher werdenden Auftritte aufzuzählen würde den Rahmen sprengen, nicht unerwähnt soll jedoch bleiben, dass gerade auch durch Ausflüge, z.B. ins Elsaß die Geselligkeit nicht zu kurz kam und der Zusammenhalt im Verein gestärkt wurde.
Wieder konnten Nachwuchsmusiker geworben werden, von denen einige noch heute den Stamm der Kapelle bilden. Als Novum konnten 1979 zum ersten Mal auch Mädchen in die Kapelle eingegliedert werden. Von diesen ist uns Ute Weisensel übriggeblieben.
Das Jahr 1979 brachte einen Wechsel in der Vereinsführung mit sich, Ludwig Beetz wurde 1. Vorstand.
Mit Volldampf ging es in die 80er Jahre. Bei Deutschlands ältesten Männergesangsverein Teutonia 1806 Wallerstätten stand die Eßfelder Musik am 13. Juni 1981 mit namhaften Künstlern aus Funk und Fernsehen zusammen auf der Bühne, für uns als einfache Dorfkapelle ein toller Erfolg. In diesem Jahr übernahm auch Georg Lesch wieder den Posten des 1. Vorstands.
So nahm die Kapelle auch in den nächsten Jahren die ihr gestellten Aufgaben war und erfreute sich zunehmender Beleibtheit. Musikanten kamen und gingen, leider ein normaler Vorgang im Leben eines Vereins.
Ein wesentlicher Beitrag zur inneren Stabilität konnte mit dem Umbau eines leeren Schulsaales im heutigen Bürgerheim zum Zwecke eines Probenraumes erreicht werden. Mit Unterstützung der Gemeinde wurde endlich nach langen Irrwegen für den Verein eine Bleibe geschaffen, in der er noch heute zu Hause ist und mit dem wir uns wirklich glücklich schätzen können. Bis zu dieser Zeit wurden die Proben im alten Schul- und Rathaus abgehalten. Die räumliche Situation war denkbar schlecht. Von zu Hause mitgebrachte Heizölrationen halfen den Raum im Winter benutzbar zu machen.
Auch in den kommenden Jahren gab es ein ständiges Auf und Ab, Wehrdienst und andere Verpflichtungen schwächten die Kapelle, aber großer persönlicher Einsatz der Musiker machten vieles wieder wett.
1985 ging eine Ära im Verein zu Ende, nach 14jähriger verdienstvoller Tätigkeit übergab Heinz Schleier den Taktstock an seinen Nachfolger Diethard Peter, blieb dem Verein jedoch bis 1998 als Schriftführer und Chronist erhalten. Als Berufsmusiker leitete Peter souverän die Kapelle und war außerdem verantwortlich für die Ausbildung der Nachwuchsmusikanten.
Außerdem wurden neue Instrumente wie Saxophon, Flöte und Posaune in den Klangkörper integriert.
Bereits Anfang 1986 zeigten sich die Früchte der Nachwuchsarbeit, 14 Kinder und Jugendliche hatten den Weg zu Musikkapelle gefunden und sind zum großen Teil noch heute aktiv. Auch mich hat damals der Ruf der Musik erteilt.
Auch in den „hohen Norden“ zog es die Kapelle. Dank verwandtschaftlicher Bindung des ehemaligen Dirigenten Heinz Schleier hatten wir Gelegenheit, 1986 und 1988 beim Stadtfest in Achim/Bremen aufzutreten, was gleichzeitig mit einem lohnenden Ausflug verbunden war.
Im Jahr 1988 wurde die Kapelle neu eingekleidet. Aus der Uniform wurde eine fränkische Tracht einschließlich Hut und Haferlschuhe. Ein immer wieder reizvoller Anblick gerade bei Festzügen. Dies war sicher ein kostspieliges Unterfangen und hier ist einmal mehr die Spendenfreudigkeit der Bevölkerung zu loben.
Dass ein Musikverein viel für die Brauchtumspflege tut ist sicher allen klar, 1989 wurde mit der Gründung einer Volkstanzgruppe als Unterabteilung des Vereins dieser Beitrag noch deutlich gesteigert.
Da 40jährige Gründungsjubiläum war 1990 der Anlass, vom 22.-25. Juni ein Kreismusikfest abzuhalten. Dieses bisher größte Ereignis in der Vereinsgeschichte konnte nur durch die Mitarbeit vieler Helfer gelingen.
1992 verjüngte sich die Vorstandschaft. Armin Kolb als 1. Vorstand, Dieter Hilpert als 2. und Ute Weisensel als Kassier leiteten nun den Verein.
„Frischer Wind“ aus dem hohen Norden kam im Jahr 1993 in den Verein, als John Birk, der uns auch heute abend dirigiert hat, die Leitung der Kapelle übernahm. Mit seiner freundlichen und vielleicht „etwas anderen“ Art kam er besonders bei der Jugend auf anhieb gut an.
Da der Verein alleine durch eingespielte finanzielle Mittel kaum über die Runden kommen kann, wurden immer wieder verschiedene Veranstaltungen abgehalten.
Der große Wurf gelang uns im Jahre 1993. Damals wurde der „Schrecken aller tanzfaulen Ehemänner“, der Dreikönigsball aus der Taufe gehoben. Seitdem wird er jedes Jahr am 05. Januar in der MZH Giebelstadt abgehalten. Der Ball hat sich als Tanzveranstaltung mittlerweile etabliert und einen überregionalen Ruf erworben.
Eine Kapelle ist natürlich immer wieder auf die Verstärkung durch Nachwuchsmusikanten angewiesen. Um die Jugendarbeit zu fördern, wurde 1998 unter der Leitung von Marco Lesch eine Jugendkapelle mit Kindern und Jugendlichen aus Eßfeld und Acholshausen gegründet. Die Jungmusiker konnten seither bereits einige beachtenswerte Auftritte absolvieren. Am Festsamstag können sie sich von ihrem Können überzeugen.
Ein weiterer schöner Erfolg für den Musikverein ist die Verleihung der Pro-Musica Plakette 02.04.2000 in Trossingen. Damit wurde die 100jährige Musiktradition in Eßfeld gewürdigt.